Jahresrückblicke nerven, wenn immer die gleichen Bilder und die ewigen Promis auftauchen und alles wie in einer Endlosschleife wirkt, so wie im Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“. Aber vielleicht können Rückblicke überraschende Perspektiven öffnen, weil sie scheinbar zufällige Ereignisse verbinden und neue Zusammenhänge schaffen.
Anfang 2012 konnten wir nochmal unseren Dokumentarfilm Slumgott im Traunsteiner Kino zeigen. Die Lokalpresse berichtete darüber. Die Einnahmen und die Spenden der Zuschauer beliefen sich auf über 600 Euro für unseren medizinischen Notfallfond. Etwa gleichzeitig bekamen 130 Familien im Slum von Autonagar je eine eigene Solarlampe, die wir aus unseren Filmverkäufen finanziert hatten.
Damit beenden wir unser up4change-Projekt in Autonagar, denn es geht uns um fairen Austausch und nicht um abhängig machende Hilfe.
2012 waren wir im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) im Norden von Kenia. Thema des Beitrags war eine Impfaktion der Tierärzte ohne Grenzen bei den Wanderhirten vom Stamm der Rendille. Den Film können Sie hier sehen, hier den Trailer:
Während der Dreharbeiten entwickelten sich – Dank eines wunderbaren Übersetzers und beiderseitigem Interesse – überraschend intensive Gespräche, in denen wir u.a. gefragt wurden, ob in Deutschland Männer und Frauen auch beschnitten würden. Während wir in der Mittagshitze unter einem schattigen Baum zusammen saßen und die jungen Krieger uns von ihren Geschäftsideen erzählten, entstand bei uns der Wunsch, das Nomadenleben näher kennenzulernen. Anfang 2013 wollen wir dorthin zurückkehren, um ein neues up4change-Projekt zu initiieren.
Uli Schwarz und Petra Dilthey