Das Konzept zu unserem E-Learning Programm (EEE) haben wir schon auf unserer Webseite und in der Zukunftscharta – EineWelt – Unsere Verantwortung – vorgestellt, aber wie wir darauf gekommen sind, das haben wir noch nicht erzählt. Als Dokumentarfilmer sind wir Beobachter und keine Lehrer. Wir wollen ja eben nicht eingreifen und manipulieren, um „unsere“ Bilder zu bekommen. Wie kommen wir also dazu, ins Geschäft des „Belehrens“ einzusteigen?
Es fing alles damit an, dass wir immer wieder Filme und Fotos von unseren vorherigen Aufenthalten mitbrachten und bemerkten, wie begeistert die Nomaden darüber waren; kein Wunder in einer Gesellschaft, die eigentlich keine geschriebene Sprache kennt. In einer Kultur, die ihre Tradition durch Erzählungen der Alten im Dorf weiter vermittelt – quasi Bilder im Kopf, sind „Visuals“ besonders wichtig.
Eine andere Sache hat uns auch noch beeindruckt: Obwohl die meisten Erwachsenen Analphabeten sind, schaffen sie es dennoch mit ihren „Mobiles“ klar zu kommen. Diese Mischung aus Neugier, Begeisterung und Wissbegierde brachte uns auf die Idee mit dem E-Learning. Und dann hatten wir auch noch Glück: Wir lernten die Firma Avallain in Kenia kennen.
Im Juni 2014 fuhren wir wieder in den Norden und nahmen ein E-learning Programm zum „Test“ mit. Dabei handelte es sich um ein von der Firma Avallain entwickeltes Alphabetisierungsprojekt für Fischerfrauen an der kenianischen Küste. Das hat nun so gar nichts mit den Halbwüsten im Norden zu tun, aber wir wollten austesten, wie die Leute auf den Laptop als „Bildungsinstrument“ reagieren:
Zur Regenzeit, Anfang Dezember, sind wir wieder im Norden Kenias, um unser bis dahin fertig entwickeltes E-Learning-Programm im Feld zu testen …
Uli Schwarz und Petra Dilthey